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Super, diese heimischen Alternativen

Viele Lebensmittel aus Übersee erfreuen sich bei uns einer ungemeinen Popularität. Sie werden zu wahren Food-Trends. So befinden sich seit geraumer Zeit in gefühlt jedem zweiten Pudding Chia-Samen, als Beilage steht Quinoa ganz oben auf der Karte und über Pancakes darf nur einer fliessen – der Agavendicksaft. Den sogenannten Superfoods unter ihnen werden darüber hinaus so manche Wunderwirkungen nachgesagt. Bewiesen sind zwar längst nicht alle, aber zumindest, was die Nährstoffe betrifft, ist man sich einig: Es steckt viel Gutes drin in den Exoten. Können unsere lokalen Produkte da mithalten? Eins ist jedenfalls sicher: Bei der Klimabilanz profitieren sie vom Heimvorteil. Hier ein paar Beispiele. Chia-Samen VS. Leinsamen Die beiden Powerkörner enthalten Kalzium, Eiweiss, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und jede Menge Ballaststoffe (gut für die Verdauung). Chia-Samen haben die Nase vorn, was den Mineralstoff Kalzium betrifft (5 Mal mehr als Milch[1]), beim Thema Omega-3-Fettsäuren wiederum machen die Leinsamen das Rennen.[2] Sie haben den höchsten Omega-3-Fettsäuren Anteil aller Ölsaaten[3]. Während Chia-Samen meistens aus Mittelamerika importiert werden, stammen Leinsamen häufiger aus Europa. Allerdings unbedingt aufs Etikett achten, denn ganz so …

Klimakiller Butter

«… wie die Butter in der Pfanne applaudiert …» ist für mich eine der schönsten Zeilen des deutschen Sprechgesangs. Urheber ist die Band Kettcar. Mittlerweile wird die Herstellung von Butter jedoch eher mit Buhrufen in Verbindung gebracht. Erschreckende 24 Kilogramm CO2 entstehen bei der Produktion eines Kilogramms des tierischen Streichfetts.[1] Dagegen hat selbst das ewig verfluchte Rindfleisch mit 13 Kilogramm CO2 pro Kilogramm einen vergleichsweise geringen Wert. Das Butter Rindfleisch um fast das Doppelte an CO2 schlägt, liegt daran, dass für ein Kilogramm ungefähr 18 Liter(!) Milch benötigt werden. Und für so viel Milch braucht man viele Kühe. Sie benötigen Futter, das neben Gras vor allem aus Kraftfutter (Soja) besteht und sie stossen beim Verdauen eine Menge Methan aus. Das Klima-Gas wird 21-Mal klimaschädlicher bewertet als Kohlenstoffdioxid.[2]Zudem ist die Herstellung von Butter aufwendiger und energieintensiver. Obendrauf kommen dann noch die Verpackung, der Transport und die einzuhaltenden Kühlketten. Lange gab es für mich nur eine wirklich gute Alternative zur geliebten Butter: weglassen. Denn all die Margarinen schmecken mir weder, noch scheinen sie besonders gesund zu sein. …

Die Sache mit dem Milchersatz

Für die Herstellung von einem Liter Kuhmilch benötigt man im Schnitt 1000 Liter Wasser. Zusätzlich werden 900 Gramm CO2 in die Luft geblasen.[1] Ganz zu schweigen von den mehr als widrigen Bedienungen, unter denen Milchkühe leben müssen.   Grund genug, sich nach Alternativen umzusehen. Gleich neben der H-Milch stehen sie dann auch und werben mit Attributen wie «ungesüsst», «vegan» oder «fettarm». Sie bestehen aus Nüssen wie z. B. Mandeln oder Haselnüssen, aus Sojabohnen oder Getreide wie z. B. Hafer, Reis oder Dinkel. Mit dem Begriff «Milch» dürfen sie sich aus rechtlichen Gründen nicht schmücken, stattdessen setzen die meisten Hersteller auf das Wording «Drink». Und was nehme ich jetzt? Was schmeckt, was schadet der Umwelt, was am wenigsten? Zu einem Drink greife ich ganz sicher nicht: zum Mandeldrink. Fakt ist, dass die Produktion eines Liters zwar nur ein Zehntel, also 90 Gramm, CO2 freisetzt – aber 17 Mal mehr Wasser als Kuhmilch benötigt (!)[2] Zwar bezieht sich die hier zitierte Studie auf kalifornische Mandeln, allerdings dürfte es in Europa nicht sehr viel anders aussehen. Zudem kommen …